FSV 06 Eintracht Hildburghausen geht den "sicheren" Weg!


Die Coronapolitik im Zuge dieser Pandemie stellt eine riesige Belastungen für alle Amateurvereine und dessen Mitglieder dar. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Ligen abgebrochen und immerhin sah man in Thüringen beim Landespokal ein Wenig Licht im Dunkeln. 32 Mannschaften waren noch am Start und 90 Prozent stimmten den Vorschlag des Thüringer Fußballverbandes (TFV) zur Ermittlung eines Teilnehmers des TFV am DFB-Pokal 2021/22 zu. Das war eine große Mehrheit - so etwas gab es schon lange nicht mehr. Der Vorschlag beinhaltete folgende Punkte:

Da der DFB den Finaltag der Amateure (Austragung am 29.05.2021) nicht verschieben wollte, der FC Carl Zeiss Jena sowie der ZFC Meuselwitz die einzigen Mannschaften in Thüringen sind, die trainieren dürfen und der TFV auf mindestens 40.000 € Gelder vom Finaltag zu Recht nicht verzichten wollte, war klar, dass eine sportliche Lösung mit allen 32 Mannschaften unrealistisch ist. Aus diesem Grund sollten Jena und Meuselwitz das Finale am Tag der Amateure austragen.

Die restlichen Vereine sollten als "Dank" für den freiwilligen Verzicht eine Entschädigung von jeweils 2.000,00 € aus dem Solidartopf erhalten. Unsere Eintracht sowie die überragende Mehrheit stimmten dafür und wir dachten, dass das Thema Landespokal damit erledigt ist.

Da lagen wir leider falsch. Zwei Vereine (Fahne Höhe & Rot Weiß Erfurt) gingen rechtlich gegen die Entscheidung vor und  bekamen Recht , da der TFV seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Nun war eines klar --> der Finaltag der Amateure kann der TFV nicht realisieren und somit entgeht dem Verband, in dem alle Fußballvereine in Thüringen Mitglied sind, mindestens 40.000 €. Sicherlich hat jeder das Recht, sich rechtlich zu wehren, die Eintracht aber distanziert sich  von der "unsolidarischen" Vorgehensweise der beiden Vereine!

Nun musste eine neue Lösung gefunden werden. Bei einer weiteren Videokonferenz fand man diese. Die noch ausstehenden Pokalrunden sollen im Juni, unabhängig von der Coronapolitk angesetzt werden und all jene Mannschaften, die schriftlich "freiwillig" verzichten, bekommen aus einem Soliidartopf 2.000 €. Die Frist zur Ab- bzw. Zusage sollte bis zum 25.05.2021 erfolgen. Diese kurze Entscheidungsfrist kritisierte der FSV und stellte in der vergangenen Woche eine Antrag zur Fristverlängerung beim TFV bis zum 04.06.2021. Grund sei dann die Gewissheit, ob in Thüringen aufgrund der neuen Verordnung der Thüringer Landesregierung vom 04.06.2021 trainiert und gespielt werden darf. Der TFV lehnte leider unseren Antrag auf Fristverlängerung ab und so mussten wir eine Entscheidung treffen, ohne Klarheit welche Corona-Regeln ab 04.06.2021 in Thüringen gelten.

Nach langem Abwägen der Vorteile und Nachteile eines freiwilligen Verzichts entschied der Vorstand des FSV mit knapper Mehrheit,  auf die weitere Teilnahme am TFV-Landespokal 2020/2021 zu verzichten. Dies ist für unseren Vorstand keine leichte Entscheidung gewesen - doch die folgenden Gründe sprachen deutlich gegen die Fortsetzung der Pokalspiele für unseren FSV:

1. Ungenügende Vorbereitungszeit

Nach fast 6 Monaten Ruhepause ohne Trainingserlaubnis, blieben für die Vorbeitung nicht einmal zwei Wochen Zeit (Vorraussetzung wäre hier eine Erlaubnis für Trainings- und Spielbetrieb ab 04.06.2021.) Es ist unserer 1. Mannschaft hoch anzurechnen, dass diese sich für eine weitere Teilnahme am Pokal ausgesprochen haben. Allerdings glauben wir als Vorstand, dass dies nicht fair sei, nach so einer langen trainings- und spielfreien Zeit.

2. Politische Verordnungen (Corona)

Da die derzeitige Thüringer Verordnung noch bis 03.06.2021 gilt, ein neuer Entwurf noch nicht vorliegt und die Inzidenz im Kreis Hildburghausen momentan einfach zu hoch ist, glauben wir nicht daran, dass bereits Mitte Juni im Kreis HBN im vollen Umfang in allen Altersklassen trainiert werden und auch Fußballspiele ausgetragen werden können. Derzeit ist ja leider nur ein kontaktloser Trainingsbetrieb für Mitglieder bis 14 Jahre unter erheblichen Hygieneauflagen erlaubt.

3. Kosten für die Austragung von Pokalspielen in Hildburghausen

Der Verein würde beim Wunsch der weiteren Teilnahme am Landespokal erst einmal auf 2.000 € aus dem Solidartopf verzichten. Welche Zahlung es für den FSV gäbe bei der Variante "wir wollen weiterhin am Pokal teilnehmen - dürfen aber aufgrund von Verordnungen nicht spielen,  ließ der TFV offen.

Zusätzlich wären dem FSV weitere Kosten bei der Durchführung des Pokalspiels entstanden. Neben den Kosten für mögliche Tests für alle Teilnehmer, fallen weitere Aufwendungen für die Schiedsrichter ...an. Je nach Gegner können weitere organisatorische Kosten entstehen. Einnahmen dagegen gäbe es nicht, da der FSV davon ausgehen muss, vor leeren Publikum zu spielen.


Der FSV 06 Eintracht Hildburghausen e.V. verzichtet aus o.g. Gründen auf den Verbleib im Landespokal und freut sich auf  2.000 € aus dem Solidartopf. Ein Teil der Summe soll nun für das nächste Trainingslager unserer Männermannschaften verwendet werden.

Text Martin Bauckmann

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